Explosive Rennen im Dynamite Park
In Rappolz im Waldviertel fand heute der dritte Lauf zum Stockcar Racing Cup 2015 statt / Nach spannenden Rennen holten Gerhard Windstey, Gerhard Zöger und Fritz Hemmelmeyer die jeweiligen Tagessiege in ihren Klassen
Zum zweiten Mal war Rappolz im nördlichen Waldviertel heute Gastgeber für den Stockcar Racing Cup. Bei wechselhaftem, aber größtenteils sonnigem Wetter ging der dritte Renntag auf dem Gelände des Dynamite Tours Offroad Parks über die Bühne. Den Zuschauern wurden gewohnt spannende Rennen in der Formel 2, in der Saloon-Car-Klasse sowie im Volvo Stockcup geboten. Nach packenden Vorläufen, Finalis und Grande Finalis durften sich Gerhard Windstey (Formel 2), Gerhard Zöger (Saloon Cars) und Fritz Hemmelmeyer (Volvos) über den Tagessieg in ihren Klassen freuen.
Von hautnahen Rad-an-Rad-Duellen war die stärkste Klasse, die Formel 2, geprägt. Hier galt das Hauptaugenmerk im Vorfeld dem aktuellen Rallycross-Teilnehmer Manfred Stohl, der auch die Organisation des Stockcar-Cups innehat. Im ersten von drei Vorläufen setzte sich der ehemalige vielfache Speedway-Staatsmeister Andy Bössner vor Stohl durch. Den zweiten und dritten Vorlauf holte sich der amtierende Stockcar-Meister Hans-Jürgen Erhart. Bössner blieb mit Defekt auf der Strecke. Manfred Stohl lag bis zur letzten Kurve auf Rang zwei, drehte sich aber dann ein und vergab seine Chancen.
Diese ließ Stohl auch im A-Finale nach einem Dreher liegen. Der überragende Mann war hier Andy Bössner, der seinen Boliden wieder Schuss brachte. Der Wiener gewann mit über einer halben Runde Vorsprung klar. Hinter ihm entschied Marcin Klonowski den Kampf um Platz zwei vor Gerhard Windstey und Hans-Jürgen Erhart.
Das spannende Grande Finale und somit den Tagessieg holte sich der Niederösterreicher Gerhard Windstey. Er nützte die Poleposition und ein schnelles Auto zum klaren Sieg. Hinter ihm setzte sich Andy Bössner in einem sehenswerten Duell gegen Manfred Stohl durch. Bössner übernahm damit auch die Führung in der Gesamtwertung.
Die Saloon-Car-Klasse wurde in zwei Gruppen zu je neun Piloten gefahren. In Gruppe 1 überraschte zu Beginn der Lokalmatador Stefan Androsch aus dem nahen Dobersberg mit einem Vorlaufsieg, aber genauso sorgte die erstmals am Start stehende Janine Stangl für Aufmerksamkeit. Die 19-jährige Ternitzerin fuhr auf Platz zwei und ließ gleich sieben zum Teil erprobte Stockcar-Spezialisten hinter sich. Platz drei ging mit Martina Brünner ebenfalls an eine Dame. Im zweiten und dritten Vorlauf der Gruppe 1 stellte jedoch der Gesamtführende Georg Weissenböck mit zwei Siegen die Rangordnung wieder her. Janine Stangl hatte Pech, führte im dritten Vorlauf lange Zeit, verlor aber dann nach einer Kollision ein Rad und fiel zurück. Die Vorläufe der Gruppe 2 wurden zur Beute von Gerhard Zöger, der zwei Mal gewann, bzw. Georg Eder.
Gerhard Zöger hatte wie schon beim letzten Mal die meisten Fans in Rappolz mit. Rund 30 Freunde und Bekannte machten Stimmung für den Kfz-Meister aus Lichtenwörth. Dieser dankte es ihnen mit vollstem Einsatz. Im A-Finale gingen jedoch die Wogen hoch. Zöger, aus der letzten Startreihe ins Rennen gegangen, war nach der ersten Runde bereits Vierter, wurde aber dann Opfer eines rüden Zusammenstosses mit Dominik Haller. Den Sieg holte sich der Niederösterreicher Martin Auer.
Das B-Finale bei den Saloon Cars ging an Markus Kuntner aus Bromberg im Bezirk Wiener Neustadt.
Letztendlich wurde der Tag in Rappolz aber doch noch zum Triumph für Gerhard Zöger. Dank seinem Team, das kundige Hand am kaputten Auto des Niederösterreichers anlegte und in 30 Minuten Vorderachse, Hinterachse und Bremsen tauschte, konnte Zöger doch noch am Grande Finale teilnehmen – und dieses unter großem Jubel gewinnen.
Spektakulär ging es auch im Volvo Stockcup zu, der ebenfalls in zwei Vorlauf-Gruppen gefahren wurde. Setzte in Gruppe 1 Titelverteidiger Otto Lehr mit zwei Siegen und einem zweiten Platz (hinter Paul Bierl) klar die Akzente, so überschlugen sich in Gruppe 2 die Ereignisse ebenso wie die Autos. Sowohl Michael Manhartsberger als auch Harald Christoph legten ihre Volvos ungewollt aufs Dach. Die Siege holten hier Friedrich Hemmelmeyer und zwei Mal Norbert Tomaschek.
Auch bei den Volvos wurde wie gewohnt ein A- und ein B-Finale gefahren. Das B-Finale sah ausgerechnet die beiden „Überroller“ Harald Christoph und Michael Manhartsberger vorne. Im A-Finale setzte sich Norbert Tomaschek vor Markus Walter und Paul Bierl durch. Für Otto Lehr setzte es ein jähes Ende. Nach einem harten Duell mit Anton Bock musste der Titelverteidiger seinen Boliden mit einem Motorschaden schon vor dem Grande Finale abtransportieren.
Ohne den Waldviertler Lokalmatador setzte sich im abschließenden Grande Finale Fritz Hemmelmeyer auf Platz eins. Der Niederösterreicher, der letztes Mal noch fehlte, weil er auf Kur weilte, krönte sich damit auch zum Tagessieger.
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