Die Stockcarsaison schüttelte sich den Winterschlaf im Waldviertel aus dem Pelz.
Eine herrlich gefüllte Naturtribüne, frühsommerliches Wetter und hervorragender Rennsport wurden bei der heutigen Eröffnung der Stockcarsaison im Dynamite Tours Offroadpark geboten. In der neugeschaffenen Jugendklasse feierte man mit Paul Puchegger den ersten Sieger – Rang zwei ging an Michelle Brünner. In der Saloonklasse konnte der Vorjahresmeister Gerhard Zöger das Grande Finale gewinnen – punktemäßig liegt er hinter Lukas Troll in der Gesamtwertung. Bei den schwedischen Elchen konnte Fritz Hemmelmeyer im Grande Finale vor Norbert Tomaschek siegen, in der Punktegesamtwertung ist es gerade umgekehrt. In der Königsklasse der F2-Boliden war im Grande Finale Gerhard Windsey vor Markus Lechner erfolgreich – er liegt auch nach Punkten voran, wobei ihm hier der Titelverteidiger Andi Bössner auf den Fersen ist.
Die Wettervorhersage für den samstäglichen Renntag war für April schon sehr angenehm, doch es wurde noch viel besser – herrlicher Sonnenschein ließ schon an Frühsommer denken.
Das Dynamite Tours Oval präsentierte sich in einem perfekten Zustand und wurde von den Fahrern ebenso wie die gute Organisation im Superlative gelobt.
Der Rennablauf garantiert packende Duelle, muss doch der Schnellste des letzten Laufes immer vom Schluss im Folgerennen starten. Die Punkte für Sieg und Platzierung werden vom Vorlauf über das B- und A-Finale bis hin zum Grande Finale deutlich mehr. Für die Fahrer ist somit auch Taktik angesagt, um beim punkteträchtigsten Rennen einen guten Startplatz zu erreichen, aber nicht auf dem Weg dorthin zu viele Punkte liegen zu lassen.
Mit der Jugendklasse wurde heuer eine neue Klasse für alle 13- bis 17-Jährigen geschaffen. Sie dürfen Autos mit einem Benzin-Saugmotor mit höchstens 1600 ccm und maximal 100 PS bewegen – drei Starter waren bei der Auftaktveranstaltung an der Startlinie zu finden. Paul Puchegger bewegte seinen Boliden am schnellsten durch das Dynamite Tours Oval und siegte vor Michelle Brünner und Max Erhart. Diese Klasse soll einen sicheren und leistbaren Motorsport für die Jugend darstellen und wird im Laufe der Saison sicher noch wesentlich stärker werden.
In der Saloonklasse - hier sind alle zweiradgetriebenen Autos bis 2000 ccm zugelassen - wurde hart gefightet. Gerhard Zöger kam als Titelverteidiger ins Dynamite Tours Oval. Obwohl er schon ans Aufhören gedacht hatte, bewegten seine Fans und das Team ihn dazu, noch eine Saison anzuhängen. In den Vorläufen lag er immer unter den ersten Drei, doch im A-Finale musste er vorzeitig aufgeben, da die Lichtmaschine den Dienst verweigerte. Doch im Grande Finale zeigte er seine Klasse und siegte vor Gerald Stangl und Andreas Gruber. In der Tagesgesamtwertung holte Lukas Troll vor Gerhard Zöger die meisten Punkte – unter anderem siegte er im A-Finale – Andreas Gruber liegt hier auf Rang drei.
Heiß umkämpft war die Volvo-Klasse, diese schwedischen Schwergewichte begeistern mit gekonnten Drifts und packenden Duellen. Fritz Hemmelmeyer holte sich den ersten und zweiten Platz in den ersten beiden Vorläufen, ehe er im dritten Vorlauf mit technischen Problemen (Zündung, Kühlung) nur den letzten Platz belegte. Im A-Finale holte er sich mit Platz fünf eine ausgezeichnete Startposition für das Grande Finale, in dem er sich den Sieg holte. Auf dem zweiten Rang folgte Norbert Tomaschek. Hier ist anzumerken, dass er Fritz Hemmelmeyer für die Reparatur seines Volvos mit Ersatzteilen ausgeholfen hat. In der Tagesgesamtwertung hat Norbert Tomaschek die Nase vor Fritz Hemmelmeyer und Harald Christoph.
Die Königsklasse im Stockcarsport stellen die F2-Boliden dar, mit einem Mindestgewicht von 640 kg und rund 160 PS mit Heckantrieb sind die Dinger richtig schnell und für die Zuseher ein Genuss anzusehen. Gerhard Windsey war der Mann des Tages, er konnte sich das Grande Finale vor Markus Lechner und Patrik Krassnig sichern. Auch in der Gesamtwertung liegt er vor dem Titelverteidiger Andi Bössner und Markus Lechner in Front.
Die Local Heros
Wie ist es den lokalen Fahrern ergangen? Die Szene der Stockcarfahrer ist am Wachsen, kann man doch mit einer Investition von rund € 2000,- aktiv ins Renngeschehen eingreifen.
Bei den Volvos waren mit Christoph Schmudermayer (Master Mind von Dynamite Tours) und Harald Reitprecht zwei Japonser aktiv am Geschehen beteiligt. Für Harald Reitprecht lief es zu Beginn nicht nach Wunsch, musste er sich doch erst an die Sperre gewöhnen, bekam dies mit jeder Runde besser in Griff und lag im Grande Finale auf Rang 3, als sich ein Zündkerzenstecker löste und der Volvo mit drei Zylindern auf den Geraden mächtig das Nachsehen hatte – hier ist Potential, das aber noch nicht zur Gänze eingesetzt werden konnte. Bei Christoph Schmudermayer lief es ganz gut, er konnte im B-Finale mit Rang 2 schon recht zufrieden sein, und im Grande Finale war er mit dem vierten Rang sehr zufrieden.
Für die beiden Waldkirchner Thomas Winkler und Siegfried Kuschal lief es in der Saloonklasse zu Beginn des Renntages nicht nach Wunsch, technische Probleme (Luftmengensteuerung) forderten das Team zwischen den Rennen. Für Siegfried Kuschal lief es dann im Grande Finale wieder gut, konnte er doch den dritten Rang erreichen – das Team kann seinen Sponsoren RZ-Hebinger, Autozubehör Dexinger, Metallbau Silbernagl und der Fa. Semler einen Pokal präsentieren.
Bei Michael Schmidtmayer (Dobersberg) lief es im ersten Vorlauf mit dem dritten Platz gut, doch nach einem Unfall im zweiten Vorlauf, der irreparable Schäden am BMW
verursachte, musste vorzeitig der Renntag beendet werden. Den Videobeitrag zum Rennen finden Sie hier.
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