36 Piloten boten dem Publikum beim heutigen 5. Renntag zum Stockcar Racing Cup spannende Rennen und jede Menge Motorsport-Spaß / Andy Bössner, Martin Auer und Fritz Hemmelmeyer schnappten sich die Tagessiege im Waldviertel
Rappolz war heute die österreichische Hochburg in Sachen Stockcar-Sport. Auf dem Gelände des Dynamite-Tours-Offroad-Parks im Gemeindegebiet von Waldkirchen/Thaya kämpften insgesamt 36 Piloten in drei Klassen beim fünften und somit vorletzten Renntag um Punkte für den Stockcar Racing Cup 2015. Am Ende durften sich Andy Bössner (Wien) in der Formel 2, Martin Auer (NÖ) bei den Saloon Cars und Fritz Hemmelmeyer (Wien) im Volvo Stockcup als verdiente Tagessieger feiern lassen.
Das rustikal-charmante Ambiente in Rappolz trug sein Übriges zu einem gelungenen Event bei. Eine neu überarbeitete und härter gemachte Rennbahn ließ die Herzen der Piloten höher schlagen, das Publikum wiederum dufte sich über eine neu ins Gelände gebaggerte Naturtribüne mit bester Sicht auf die Wettkampfarena freuen. Offensichtlich angesteckt von der allgemein guten Laune hatte sogar der Wettergott seinen Stockcar-Spaß und platzierte einen herrlichen Spätsommertag ins nördliche Waldviertel.
In der Formel 2 wurde der Meisterschaftsführende Andy Bössner seiner Favoritenrolle gerecht. Er gewann einen der drei Vorläufe, wurde einmal Zweier und einmal Dritter. Je einen Vorlauf gewann der Steirer Patrik Kraßnig bzw. der Niederösterreicher Gerhard Windstey. Denkbar schlecht lief es für Cup-Titelverteidiger Hans-Jürgen Erhart. Der Gloggnitzer kam zwei Mal nach Drehern gar nicht und einmal mit sichtbar lädiertem Fahrzeug nur als abgeschlagen Letzter ins Ziel.
Im A-Finale ging es Erhart besser, aber nicht gut genug. Hinter Sieger Patrik Kraßnig landete er nur auf Platz drei, weil sich ausgerechnet Hauptkonkurrent Andy Bössner noch gekonnt dazwischendrängte und somit wieder mehr Punkte sammeln konnte.
Mit dem anschließenden Sieg im Grande Finale ist Andy Bössner vor dem letzten Renntag nunmehr der Top-Titelfavorit, zumal seine schärfsten Verfolger Marcin Klonowski und Hans-Jürgen Erhart mit Platz sechs bzw. sieben auch hier weit hinten landeten.
In zwei Gruppen wurden wieder die Vorläufe der mit 17 Autos am stärksten besetzten Saloon-Car-Klasse gefahren. Gruppe 1 wurde hier wie heuer schon so oft zur One-Man-Show für Gerhard Zöger aus Lichtenwörth. Mit zwei Siegen und einem zweiten Platz (trotz Patschen rechts hinten) unterstrich er seine Meisterambitionen. Jürgen Ebner aus Ternitz gewann den dritten Vorlauf.
In Gruppe 2 bewies Georg Weißenböck aus Küb warum er Zögers Verfolger Nummer 1 in der Cup-Gesamtwertung ist. Der Niederösterreicher holte sich ebenfalls zwei Vorläufe. Im dritten, den Erwin Ostler aus Neunkirchen gewann, platzierte der sich auf Rang zwei.
Nachdem sich der Wiener Neustädter Gerald Tichy vor dem Damen-Duo Lisa Wolf und Janine Stangl den Sieg im B-Finale sicherte, begann das A-Finale mit einem richtigen Knall-Effekt. Ausgerechnet Favorit Gerhard Zöger donnerte in einem motivationsbedingten Anfall von Übermut schon in der ersten Kurve nach dem Start in die Beton-Leitplanke und musste sein Auto mit gebrochener Radaufhängung und gebrochenem Querlenker abstellen. Diesen Fehler wiederum nutzte Georg Weißenböck gekonnt aus, um mit einem Sieg voll zu punkten.
Dass Zöger am Grande Finale überhaupt teilnehmen konnte, verdankte er wie heuer schon öfters der Kunst seiner Mechaniker-Crew. Genützt hat es leider nicht ganz so viel, denn nach einem Dreher und Reifenschaden verlor er viel Zeit und noch mehr Punkte. Den Tagessieg holte überraschend Martin Auer aus Grafenbach vor dem vielumjubelten Zweiten Rainer Häusler vom Waldviertler Stockcar Club Waldkirchen. In der Gesamtwertung der Saloon Cars hat nunmehr Georg Weißenböck die Spitze übernommen.
Ausgeglichene Verhältnisse gab es hingegen im Volvo Stockcup. Auch dieser wurde mit 12 Startern in zwei Vorlauf-Gruppen ausgetragen. Gruppe 1 sah dabei mit Norbert Tomaschek (Lilienfeld), Lokalmatador Harald Reitprecht (Japons) und dem Tiroler Rudolf Nothdurfter (Wörgl) drei verschiedene Sieger. In Gruppe 2 konnten sich zwei Mal Otto Lehr (Gars am Kamp) und einmal Anton Bock (Würflach) durchsetzen. Das B-Finale ging an den Wiener Fritz Hemmelmeyer. Im mit Spannung erwarteten A-Finale galt das Augenmerk den Titelkandidaten Norbert Tomaschek und Otto Lehr, die sich nicht aus den Augen ließen, so dadurch aber auch nicht nach vorne kamen. Dies nutzte Anton Bock zum Sieg, während Otto Lehr in der letzten Runde in einem harten Duell von Tomaschek eingedreht und auf den letzten Platz verwiesen wurde. Auch das Grande Finale wurde zur Wiener Sache: Fritz Hemmelmeyer durfte sich nach 12 Runden als Sieger vor Harald Christoph und Paul Bierl feiern lassen. Norbert Tomaschek blieb vor Otto Lehr und behält die relativ klare Führung in der Gesamtwertung.
Der hochspannende Finaltag zum Stockcar Racing Cup 2015 findet am Samstag, dem 10. Oktober, in Natschbach-Loipersbach statt. |