Siegersekt im Natschbach-Matsch!
In einem verregneten, aber hochspanenden Saisonfinale fielen heute die letzten Entscheidungen im Stockcar Racing Cup 2019 / Die aktuellen Meister heißen Gerhard Windstey (Ford F2), Martin Heinrich (Saloon), Roland Hofmann (Heck) und Michael Kindl (Jugend)
Aus – Schluss – Vorbei! Mit dem 6. und letzten Renntag ging heute in Natschbach-Loipersbach die Stockcar Racing Cup Saison 2019 zu Ende. 48 Fahrer hatten sich bei regnerischem Wetter eingefunden, um aus ihren Boliden beim Finale noch einmal alles herauszuquetschen.
Im Vordergrund stand natürlich die Titeljagd, die in drei Kategorien noch zu klären war. Entschieden war das Championat bereits in der Ford Formel 2, wo Routinier Gerhard Windstey aus Grafenbach verdientermaßen den Sack schon vor dem letzten Renntag zu seinen Gunsten zugemacht hatte.
Trotzdem gaben acht Starter in der Ford F2 Gas und lieferten dem tapfer ausharrenden Publikum eine tolle Show. – Aus den nur vom aufgeweichten Untergrund her schmutzigen, aber sonst überaus fairen Rennen gingen zunächst einmal Gerhard Windstey selbst, dann zwei Mal an Andreas Stickler aus Walpersbach. – Das Finale endete aber als Grafenbacher Story: Marcus Lechner gewann vor seinem Ortskollegen Gerhard Windstey. – Der letzte F2-Saisonsieg des Jahres ging allerdings dann knapp nach Seibersdorf. Paul Bierl gewann das Grande Finale um 1,2 Sekunden vor Meister Windstey, der auch den Tagessieg als Punktebester einheimste.
Zu klären war die Meisterschaft noch in der Heckklasse, in der Jugend-Kategorie sowie in der wieder mit den meisten Teilnehmern bestückten Saloon Car Klasse.
Wenngleich bei den Jugendlichen Michael Kindl sich den neuerlichen Titel praktisch nur noch abzuholen brauchte. Wie im letzten Jahr war der 17-jährige Puchberger auch heuer eine Klasse für sich und verteidigte seinen Meisterpokal souverän. Dies war aus Altersgründen allerdings Kindls letzte Saison in der Jugendklasse.- Spätestens mit dem erwarteten ersten Vorlaufsieg war Michael Kindl in der Zielgeraden, und mit seinem zweiten Sieg war ihm der Titel endgültig sicher. Zwar
konterte der Breitenauer Marius Scherz mit drei Vorlaufsiegen in Gruppe 2 und etablierte sich damit zum Titelanwärter für nächstes Jahr, aber Michael Kindl war heuer einfach nicht zu biegen. – Der abschließende Triumph im Finale (und damit der sechste Tagessieg beim sechsten Renntag) war dafür nur die logische Bestätigung!
In der Heckklasse ging der Wiener Roland Hofmann als haushoher Favorit an den Start, hatte er doch vor dem finalen Renntag bereits 119 Punkte Vorsprung auf seinen schärfsten Verfolger Ernst Sommerbauer aus Guntramsdorf. – Sieben Piloten waren heute dabei. Und Roland Hofmann untermauerte seine Favoritenrolle, indem er Ernst Sommerbauer im ersten Vorlauf, den der Ternitzer Patrick Baumgartner gewann, vorerst hinter sich ließ. Sommerbauers Antwort war ein Sieg in Vorlauf zwei, doch Hofmann blieb direkt hinter ihm und „revanchierte“ sich an seinem Kontrahenten mit einem Sieg in Vorlauf drei. Allerdings musste Sommerbauer hier drei Runden vor Schluss aufgeben. – Den Schlüssel zum Meistertitel legte Roland Hofmann endgültig im darauffolgenden Finale, bei dem er als Sieger um weitere sieben Punkte mehr sammeln konnte als der drittplatzierte Ernst Sommerbauer. – Das Grande Finale ging an den Altmeister. Der von Roland Hofmann entthronte Champion Anton Bock gewann vor seinem Nachfolger, der zu seinem Meistertitel auch den heutigen Tagessieg holte.
23 Saloon Cars kämpften sich durch das völlig aufgeweichte Sandgemisch in Natschbach. Vorneweg der Gesamtführende Martin Heinrich aus Breitenau, dem jedoch Ex-Meister Georg Weissenböck aus Weissenbach mit nur 27 Zählern Rückstand auf den Pelz rückte, und auch Martin Gradwohl durfte sich noch eine klitzekleine Titelchance ausrechnen. Zumindest tat der Bad Erlacher alles Nötige dafür, gewann zwei Vorläufe, während Martin Heinrich, der anstatt seines kaputten Honda Civic einen Opel Astra lenkte, sich mit zwei dritten und einem vierten Platz geschickt aus dem ärgsten Gewirr heraushielt. Georg Weissenböck wiederum machte mit zwei zweiten Plätzen und einem Sieg zunächst vermeintlich wichtige Punkte gut. Doch die Rennleitung sah sich gezwungen, ihm nachträglich zehn Punkte wegen zu ambitionierter Fahrweise abzuziehen. Somit ging Martin Heinrich mit 23 Punkten Vorsprung, Weissenböck jedoch noch immer mit Titelchancen in die entscheidende Finalphase. – Und auch nach dem A-Finale waren die Fans noch nicht erlöst. Zumal Georg Weissenböck (hinter Sieger Nico Mican) weitere zwei Punkte auf Martin Heinrich gutmachen und so seinen Meistertraum bis ins alles entscheidende Grande Finale aufrechterhalten konnte. – Im dramatischen letzten Rennen des Tages setzte sich dann unter 20 Autos und bereits grenzwertigem
Terrain etwas überraschend, aber verdient Eduard Haider aus Landschach durch. Georg Weissenböck fuhr aufopfernd auf Platz fünf, was aber nicht genügte, weil Martin Heinrich Siebenter und somit neuer Saloon-Car-Meister 2019 wurde. – Der Tagessieg (sprich Punktebester) am letzten Renntag ging an Jürgen Ebner.
Damit haben sich Gerhard Windstey, Roland Hofmann und Martin Heinrich auch das verdiente Erfolgsgeschenk geangelt. Sie dürfen als Stockcar Racing Team am morgigen Grand Prix von Monte Gloggnitz teilnehmen. Dabei handelt es sich um Kartrennen mit Start um 9 Uhr auf dem dortigen Hauptplatz.
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