Der ehemalige Rallye-Staatsmeister aus Niederösterreich ließ am Finaltag in Natschbach-Loipersbach nichts anbrennen und holte den ersten Titel vor Manfred Stohl / Der Holländer Toon Schut wurde Tagessieger/ Die Nationenwertung ging an Deutschland vor Österreich
Den erwartet tollen Motorsport bot der heutige Finaltag des Austrian Stockcar Racing Cups 2012 in Natschbach-Loipersbach. Bei herrlichem Herbstwetter stand am Ende r als hochverdienter Gesamt- und somit Premierensieger des in Österreich erst heuer ins Leben gerufenen Cups fest.
Zuvor freilich diktierten die Stockcar-Profis aus den Niederlanden die Szenerie. Extra angereist, um der Veranstaltung einen gelungenen Hauch von Internationalität zu verleihen, stiegen die Oranjes kräftig aufs Gas. Toon Schut, holländische Nummer 1 und vierfacher Europameister, riss zwei von drei Vorläufen in der Gruppe A an sich, im dramatischen dritten Rennen fand er in Hans Schachinger seinen Meister. Der Niederösterreicher fuhr sechs Tausendstelsekunden(!) vor dem Niederländer über die Ziellinie und legte damit wohl den Grundstein zum österreichischen Cup-Gesamtsieg. In der Gruppe B wechselten einander Wim Peeters (Hollands Nr. 3) und Roy Maessen (Nr. 8) in den Vorlauf-Siegerlisten ab.
Die niederländische Dominanz setzte sich im A-Finale fort. Schut triumphierte vor Maessen – und dahinter sammelte Schachinger als Dritter weiter fleißig Punkte. Auch das B-Finale sah einen ausländischen Sieger. Der ehemalige Worldcup-Gewinner Christian Weijenberg aus Deutschland gewann vor Stohl-Racing-Chefmechaniker Günther Aschacher.
Zum finalen Spektakel und würdigen Abschluss einer tollen Stockcar-Saison gestaltete sich schlussendlich das Grande Finale, in dem sämtliche 18 Starter des heutigen Tages gegeneinander fuhren. Am Ende einer turbulenten 10-Runden-Schlacht mit unzähligen Checks und Ausritten durfte sich – wer sonst? – Toon Schut als Sieger feiern lassen. Hinter dem Niederländer platzierten sich die beiden Deutschen Christian Weijenberg und Dirk Albrecht, weshalb die Nationenwertung mit 74 Punkten an Deutschland ging. Andy Bössner (4.) und Hans Schachinger (5.) sorgten mit 66 Punkten für Österreichs zweiten Platz in der Länderwertung. Mit Manfred Stohl, der Hans Schachinger als einziger den Titel noch hätte streitig machen können, meinte es das Schicksal nicht so gut. Im Trainingslauf riss er sich nach einer Kollision ein Rad an seinem Boliden aus. Das Ersatzauto keuchte dann mehr schlecht als recht mit Zündungsproblemen durchs A-Finale, und ein Reifenschaden im Grande Finale besorgte dann den Rest.
Hans Schachinger freute ich über den Meisterschaftssieg. „Als gelernter Einzelkämpfer im Rallyesport ist der Zweikampf beim Stockcar nach wie vor ungewohnt. Trotzdem hat es heute geklappt. Stockcar ist eine lässige Sportart, bei der man viel Spaß hat. Auf Schotter reichen meine Reflexe halt immer noch aus“, sagt der 56-jährige Polizist.
Tageswertung des fünften Laufs zum Stockcar Racing Cups 2012 in Natschbach-Loipersbach: 1. Toon Schut (NL) 109 Punkte, 2. Johann Schachinger (AUT) 90, 3. Roy Maessen (NL) 80, 4. Andy Bössner (AUT) 78, 5. Manfred Stohl (AUT) 74, 6. Marcin Klonowski (POL) 72, 7. Hans Jürgen Erhart (AUT) und Dirk Albrecht (DEU) je 69, 9. Christian Weijenberg (DEU) 63, 10. Ronald Claes (NED) 61, 11. Damian Lata (POL) 58, 12. Wim Peeters (NED) und Günther Aschacher (AUT) je 57, 14. Marcin Jaros (POL) 54, 15. Sven Förster (AUT) 46, 16. Sepp Friedl (AUT) 44, 17. Gerhard Janda (AUT) 32, 18. Christoph Schmalzl (AUT) 21 Punkte.
Gesamtpunktestand nach fünf Läufen zum Stockcar Racing Cup 2012, Endstand: 1. Hans Schachinger 480 Punkte, 2. Manfred Stohl 432, 3. Marcin Klonowski 375, 4. Christoph Schmalzl 253, 5. Sepp Friedl 206, 6. Rudi Stohl 187, 7. Alfred Neuberger 184, 8. Alexander Fojtik 178, 9. Lukas Lichtner-Hoyer 173, 10. Andy Bössner 163, 11. Michael Böhm 149, 12. Günther Aschacher 146, 13. Toon Schut 109, 14. Kris Rosenberger 102, 15. Hannes Kriessl 101,16. Darek Nowicki 94, 17. Walter Grubmüller 87, 18. Hermann Neubauer 85, 19. Johann Ledermair 82, 20. Kevin Reiter 81, 21. Roy Maessen 80, 22. Ernst Hausleitner 78, 23. Andreas Fojtik 76, 24. Hans Jürgen Erhart und Dirk Albrecht je 69, 26. Christian Petrakovits 68, 27. Martin Sula 66, 28. Klaus Kobelnigg 63, 29. Cristian Weijenberg 63, 30. Ronald Claes 61 Punkte, 31. Damian Lata 58, 32. Peeters Wim 57, 33. Kerstin Taus 56, 34. Harald Egger 55, 35. Jaros Marcin 54, 36. Chrisanth Lederer 46. 37. Sven Förster 46, 38. Gerhard Janda 32, 39. Gerhard Behmer 16.
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